„Wie kann eine neue Orgel für die Margarethenkirche in Weiler o.H. klingen? Welche
Möglichkeiten hat ein kleines, hochwertiges Instrument? Beim ersten Ausflug zur St.
Laurentiuskirche in Ebersbach-Sulpach versuchte Thomas Rapp, erste Antworten zu geben. (Die St. Laurentius-Kirche ist 1607 auf den Grundmauern einer größeren Vorgängerkirche erbaut. Die Einrichtung wurde nach dem 30-jährigen Krieg wiederhergestellt und 1955, 1984 und 1991 wurde erneut renoviert)
Die neue Orgel in Sulpach wurde 2016 erbaut und zeichnet sich durch besondere Merkmale aus. Im Aufbau nutzt sie den Raum der Kirche optimal, indem Spielanlage, Motor und Balg samt Flöten- und Farbregister auf der Empore stehen, die längsten Pfeifen des Prinzipal 8´ jedoch an der Emporenbrüstung, um Platz zu haben. Orgelbaumeister Gilbert Scharfe aus Ebersbach-Bünzwangen hat sich beim Bau einiger Register klanglich an den historischen Vorbildern Johann Georg Schäfers (Göppingen) orientiert, der im 19. Jahrhundert zahlreiche Orgeln in der Region erbaut hat. Ein solches Instrument wurde auch in der Margarethenkirche
in Weiler gespielt, bevor es durch die aktuelle Orgel ersetzt wurde.
Thomas Rapp brachte die Orgel in St. Laurentius, Sulpach zum Klingen. Anhand mehrerer Beispiel aus der Orgelliteratur sowie dreier Gemeindelieder, die alle gemeinsam sangen, erläuterte er den besonders warmen und qualitativ hochwertigen Klang der Orgel. Einen besonderen Moment erzeugt Rapp als er die den warmen, grundtönigen Klang und die gleichzeitige Strahlkraft mit einer Orgelsonate von Felix Mendelssohn Bartholdy zu Gehör brachte.
Einen besonderen Scherz erlaubte sich Meister Gilbert Scharfe: Die Sulpacher Orgel liefert ein lebhaftes Vogelgezwitscher, während sich im Prospekt der Orgel ein Vögelchen zeigt.
Alle Orgelfreunde waren von der Mischung aus Information und Klangerlebnis begeistert. (von Norbert Barf)